Politische Entwicklung 

Der europäische Einfluss in Senegal

Der Venezianer Alvis de Ca da Mosto entdeckte im Auftrag der portugiesischen Krone 1450 die Mündung des Senegals, des Gambia River und des Casamance-Flusses. Die Portugiesen errichteten daraufhin einige Handelsstützpunkte an der Küste und ihre erste Siedlung in São Domingos. Jedoch wurden sie bald von den Niederländern und den Briten abgedrängt. Seit dem 17 Jahrhundert gerät das Gebiet zunehmend unter französischen Einfluss. Mitte des 18 Jahrhunderts wurden englische Besitztümer in Senegal und Gambia zu einer Kolonie Senegambia zusammengefasst. England muss seine Ansprüche durch den Versailler Vertrag 1783 zurückstecken.

Anfang des 19 Jahrhundert entstand, durch einflussreiche islamische Marabouts, erster Widerstand gegen die Kolonialherrschaft. 1807 verbietet das englische Parlament den Sklavenhandel, was Frankreich erst 1848 durchsetzte. 1854 trat der französische Generalgouverneur Louis Léon César Faidherbe sein Amt an. 1886 übergaben die Portugiesen die Casamance an Frankreich. 1889 wurden zwischen Gambia und Senegal die bis heute gültigen Staatsgrenzen festgelegt. Im Jahr 1895 wurde Dakar als Hauptstadt Französisch-Westafrikas von St. Louis abgelöst. 1914 kommt es zur Entsendung von Blaise Diagne, dem ersten afrikanischstämmigen Abgeordneten, in die französischen Nationalversammlung. 1933 erhalten Bewohner der Sätze Sakar, St. Louis, Rufisque und Gorée das französische Bürgerrecht. 1946 erhielten alle Bewohner Senegals französische Staatsbürgerschaft. 1956 wird Senegal die politische Autonomie zugesprochen.

Senegal nach der Unabhängigkeit

Am 4. April 1960 erlangte Senegal durch die Föderation Mali die Unabhängigkeit. Zwei Monate später kam es zur Spaltung der Föderation. Am 5. September 1960 wurde Sédar Senghor erster Präsident der Republik Senegal. Das seither bestehende Einparteiensystem wurde 1976 durch ein Dreiparteiensystem aktualisiert. Im Jahr 1980 trat Präsident Senghor auf Grund seines Alters zurück. Sein Nachfolger wurde am 1 Januar 1981 der amtierende Premierminister Abdou Diouf, welcher dann das Mehrparteiensystem eingeführt hatte. Bei den Präsidentschaftswahlen 2000 gewann der langjährige Rivale Abdoulaye Wade. Wade leitete umgehend die versprochene Kehrtwende vom Sozialismus zu einem neoliberalen Kurs ein.

Konflikt mit Mauretanien
Durch einen Streit um Weiderechte im Senegaltal kam es im April zu einem Konflikt mit Mauretanien. Die Grenzen wurden für 3 Jahre geschlossen.

CFA-Abwertung 
Die 50-prozentige Abwertung des Franc-CFA zu schweren Ausschreitungen mit Todesopfern. Es kam zu Massenverhaftungen und Inhaftierung führender Oppositionspolitiker.

Konflikt in der Casamance
Seit 1982 gibt es einen schwelenden Konflikt in der Casamance, welcher 1997 wieder ausbrach. Die Sezessionistenbewegung MFDC (“Mouvement des Forces démocratiques de la Casamance”)  kämpft um die Unabhängigkeit der Region, welche historisch, wirtschaftlich und sozial anders geprägt ist. Durch jahrelange Verhandlungen wird der Konflikt deutlich entschärft.

Neue Verfassung 
Im März 2001 wurde per Referendum eine neue Verfassung verabschiedet.

Staat und Verwaltung

Senegal ist eine präsidiale Republik mit einem großen Befugnisbereich des Staatsoberhaupts. Die Volksvertretung (Assemblée nationale) und das Staatsoberhaupt werden jeweils für fünf Jahre gewählt. Unterteilt wird Senegal in elf Provinzen, welche von Gouverneuren verwaltet werden: Dakar, Diourbel, Fatik, Koalack, Kolda, Louga, St.Louis, Tambacounda, Thiés, Ziguinchor und Matam.